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Chronik

 Emmendingen berichtet am 15. Oktober 2004

Zukunft des "Rebstock" ist ungewiss
REHA-Verein will zwei Wohngruppen einrichten: Ist damit das Ende der Gastwirtschaft besiegelt?

Im Ober- und Dachgeschoss des ehemaligen Gasthauses "Rebstock" will der Freiburger Reha-Verein zwei Wohngruppen einrichten.

Von unserem Mitarbeiter Siegfried Peter Teningen-Köndringen. Das seit mehr als einem Jahr leer stehende ehemalige Gasthaus zum Rebstock an der Kreuzung Bundesstraße 3 / Kreisstraße 5115 in Köndringen soll umgebaut werden. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stimmten die Mitglieder einem Bauantrag des Reha-Vereins Freiburg auf Umnutzung der Gästezimmer im Ober- und im Dachgeschoss in zwei Außenwohngruppen zu. Bei der Abstimmung gab es fünf Gegenstimmen, davon kamen vier von Gemeinderäten aus dem Ortsteil Köndringen. Der Reha-Verein zum Aufbau sozialer Psychiatrie bietet in Freiburg und den Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen Wohn-, Beschäftigungs- und Arbeitsmöglichkeiten "für psychisch kranke und gefährdete Personen zur Wiedereingliederung in den sozialen und beruflichen Bereich an", wie auf der Homepage des Vereins zu lesen ist. Unter anderem existiert eine Wohngruppe am Marktplatz in Emmendingen.
Werner Peter (CDU) begründete seine Ablehnung damit, dass durch den Wegfall der Gästezimmer und der Räume für eine Wirtswohnung die künftige Nutzung der Gastwirtschaft im Erdgeschoss erschwert oder gar unmöglich gemacht werde. Das sei Sache des Eigentümers, erwiderte Bürgermeister Hermann Jäger. Welche Pläne dieser, eine Immobilienfirma aus Freiburg, habe, sei jedoch nicht bekannt. Trotz mehrerer Telefonate mit einem Sachbearbeiter beim Reha-Verein gelang es auch der BZ nicht, weitere Einzelheiten über das Projekt zu erfahren.
Beim "Rebstock" handelt es sich um die ehemalige Gemeindestube von Köndringen und vermutlich um das älteste Gebäude im Ort. Im Bürgersaal im Obergeschoss befinden sich in der Decke zwei Ornamente mit den Inschriften "Vogt und Gericht zu Kindringen" und "Der Fried sey mit Euch". Dazu eine Schwurhand mit drei ausgestreckten Fingern und der Jahreszahl 1551.
Weitere Jahreszahlen aus dem 16. Jahrhundert befinden sich im Eckpfosten des Gebäudes zur Kreuzung hin. Ursprünglich war das Erdgeschoss eine an den Seiten offene Gerichtslaube. Erst im Jahr 1785 wurden Räume für die Gastwirtschaft und ein Stall für die Unterbringung der Pferde durchreisender Gäste eingebaut. Nach dem Verkauf im Jahre 1803 behielt die Gemeinde das Recht, ein Zimmer im Obergeschoss als Ratsstube und als Zimmer für den Notar, die Wirtstube für Versammlungen und den Saal bei Einquartierungen zu benutzen. Das im Grundbuch eingetragene Recht wurde 1987 gelöscht. Die Gastwirtschaft ist seit etwa fünf Jahren geschlossen.
FOTO: PETER

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