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Chronik

 berichtet am 29. Oktober 1998

Nachsorge für psychisch Kranke
"Müllheimer Werkstatttag" des REHA-Vereins Freiburg

Müllheim (hf). Die soziale und berufliche Ausgliederung psychisch Kranker soweit wie möglich zu verhindern sowie Bemühungen zu unterstützen, die dem Entstehen psychischer Erkrankungen entgegenwirken, und sich der Rehabilitation psychisch Kranker zu widmen - dies sind die Aufgaben, die sich der 1979 gegründete REHA-Verein Freiburg stellt, der auch in Müllheim eine Werkstatt betreibt. Zum dritten Mal veranstaltete der REHA-Verein jetzt seinen "Müllheimer Werkstatttag", an dem Geschäftsleitung, Werkstattmitarbeiter sowie rund 130 Klienten teilnahmen.

Die Moderation des Gespräches übernahm der Diplom-Psychologe Norbert Klein-Alstedde, Geschäftsführer des Vereins. Hauptaugenmerk liegt auf der Verwirklichung von Projekten im psychiatrischen Nachsorgebereich, die sich an den Prinzipien der dezentralen, gemeindenahen Psychiatrie orientieren. Des Weiteren leisten psychologisch geschulte Mitarbeiter Beratungen für diesen Personenkreis und dessen Angehörige. Die REHA-Werkstätten sind als "Werkstatt für Behinderte" von der Bundesanstalt für Arbeit anerkannt. Angeschlossen an dien Paritätischen Wohlfahrtsverband, bietet der gemeinnützige Verein derzeit 120

Wiedereingliederung
psychisch kranken und geföhrdeten Personen in der Stadt Freiburg sowie den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald Wohn-, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten zur Wiedereingliederung in den sozialen und beruflichen Bereich an. Davon allein in Müllheim 20 erwachsenen Personen. 
Norbert Klein-Alstedde erläutert, dass es von der Entscheidung des Klienten abhänge, wie lange er in seiner vom REHA-Verein getragenen Wohnung leben möchte. Und so können zwei vom Verein unterhaltenen Wohnungen in Müllheim und Hügelheim, ausgelegt für jeweils 3 bis 5 Bewohner, Hilfestellung zu einer möglichst selbständigen Existenz in Gemeinschaft mit anderen bieten.
Da die REHA-Klienten aufgrund mangelnder Leistungsfähigkeit nur noch geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt besitzen, möchte der Verein durch vielfältige Projekte den ehemaligen Patienten ein neues Dasein mit einem Plus an lebenswichtigem Selbstwertgefühl vermitteln. In Müllheim ist Peter Ruhnau federführend mit dem Werkstattaufbau in der Eisengasse 6 betraut. Ihm steht die Ergotherapeutin Stefanie Schneider zur Seite. Das Gefühl der Anerkennung erhalten die Klienten auch durch das wöchentliche Feed-back-Gespräch über ihre Arbeit. Als Grundlage dient die vom Klienten selber erstellte Dokumentation seiner Arbeitsleistung, schildert Willi Herbi, zuständige Führungskraft des Werkstattbereichs.

Konkurrenzdruck

Jörg Wochner, verantwortlich für die Auftragssituation und Produktionsoptimierung, erwähnt besorgt den deutlich anwachsenden Kosten- und Konkurrenzdruck im Wirtschaftsleben; immer häufiger verlagere gerade die Zulieferindustrie, eine bedeutende REHA-Auftraggeberin, ihre Produktion ins Ausland, Zu den REHA-Pluspunkten zählen räumliche Nähe zum Auftraggeber und die flexible Umsetzung von dessen Wünschen, bemerkt Wochner.
Nicht ohne Stolz berichtet Klein-Alstedde über den bislang erreichten wirtschaftlichen Erfolg, der maßgeblich durch den Verkauf von Eigenprodukten sowie Artikeln aus anderen sozialen Einrichtungen im Rahmen eines Netzwerkes gegenseitiger Unterstützung geschaffen wurde. Die erstmalige Produktpräsentation auf der Nürnberger Spielwarenmesse habe auf Anhieb ein gutes Ergebnis beschert.
Neue Projekte sind in Planung, etwa die Errichtung einer Tagesstätte in Müllheim als Angebot für jene Menschen, die eine Anlaufstelle benötigen.