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Chronik

 Emmendingen berichtet am 26. Oktober 2005

"Schau, bei uns geht etwas"
Werkstatttag beim REHA-Verein in Emmendingen mit Perspektiven für behinderte Mitarbeiter

10. Reha-Werkstatttag im Gewerbegebiet "Über der Elz" in Emmendingen: An Stellwänden sind die Aktivitäten dokumentiert.

Von unserem Mitarbeiter Michael Haberer

KREIS EMMENDINGEN. Am Wochenende veranstaltete der REHA-Verein seinen zehnten Werkstatttag in Emmendingen. Dazu waren 120 Mitarbeitern der Werkstätten Müllheim, Freiburg und Emmendingen in den neuen Räumen im Gewerbegebiet "Über der Elz" zusammengekommen.

Zum Werkstatttag gehörte auch, den psychisch behinderten Mitarbeitern die Bilanz des zurückliegenden Jahres zu präsentieren und über das künftige Lohnsystem zu diskutieren. Die Werkstätte in Emmendingen beschäftigt derzeit rund 30 Behinderte. Zudem bietet die REHA, die mit der "Kombeg" zusammenarbeitet, 62 Behinderten Unterkunft. Die Werkstätte finanziert sich teilweise über personalintensive Vertragsarbeiten, beispielweise für die Wäscherei Wolfsperger.
Geschäftsleiter Norbert Klein-Alstedde erklärte, die Werkstätten böten eine breite Palette von Dienstleistungen. Auslagerung einfacher Arbeiten in Länder mit einem niederen Lohnniveau wie Tschechien versuchte man durch Qualität und Zuverlässigkeit entgegen zu arbeiten. Zudem sei die REHA für die Betriebe in der Region ein direkter Ansprechpartner.
Laut Klein-Alstedde soll in Emmendingen der Aufbau sozialversicherter Arbeitsplätze vorangetrieben werden. Der Ort dafür ist die Schreinerei, die in den neuen Räumen an der Denzlingerstraße eingerichtet wurde und als GmbH unter den Namen "Relan" läuft. Derzeit sind dort vier Mitarbeiter beschäftigt. Eine Ausweitung auf acht Mitarbeiter, die Hälfte davon Behinderte, sei geplant. Der REHA-Verein wolle damit Behinderten eine Chance am "Ersten Arbeitsmarkt" geben. Die Integrationsfirma "Relan" müsse sich am Arbeitsmarkt halten wie andere Betriebe auch, versichert Klein-Alstedde. Die einzige Förderung seitens des Staates sei der Eingliederungszuschuss. Hinzu komme, dass man als gemeinnützige Einrichtung nur sieben Prozent Mehrwertsteuer zahlen müsse. Klein-Alstedde versteht dies als Vergütung, weil die "Relan" das Soll an behinderten Mitarbeitern übererfüllt.
Die "Relan" ist derzeit stark beschäftigt im Bühnenbau, wo die guten Kontakte zum Europa-Park für Aufträge sorgen. Vielleicht klappe es auch, dort stärker im Kulissenbau einzusteigen, meint der Geschäftsführer.
Die Firma Thieme in Teningen nannte er als guten Kunden der "Relan" in Freiburg. Bieten könne die "Relan" Zuverlässigkeit, Flexibilität und Motivation, so Klein-Alstedde. Den Behinderten mache es Spaß, harte Arbeit durchzuziehen mit dem guten Gefühl, etwas geschafft zu haben. Dem immer wieder erfahrenen Eindruck der Behinderten, "nicht mehr gebraucht zu werden", entgegne die "Relan" mit Zufriedenheit nach getaner Arbeit: "Schau, bei uns geht etwas!".
Foto: Michael Haberer