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berichtet am 10. April 2013

Alter spielt keine Rolle

Der Bundesfreiwilligendienst als neue Perspektive.

Sylvia Hohmann

Sylvia Hohmann hat in ihrem Leben viel erlebt. Nach der Schule schlie?t sie eine Ausbildung ab, zieht Kinder gro? und wird nach jahrelanger T?tigkeit in der Industrie arbeitslos. Ein Zustand, den die r?stige Frau nicht lange aush?lt. Anstatt auf eine Jobvermittlung durch das Arbeitsamt zu warten, nimmt sie die Suche nach Arbeit selbst in die Hand.

"Zeit, das Richtige zu tun" ist der Slogan, mit dem das Bundesministerium f?r Familie f?r den Bundesfreiwilligendienst (BFD), wirbt. Diese Zeit kommt f?r Sylvia Hohmann im Herbst 2011. Im Fernsehen sieht sie einen Bericht ?ber einen freiwilligen Dienst, den B?rger jeden Alters ableisten k?nnen. Hohmann z?gert nicht lange und beginnt zu recherchieren.

Bereits im Sommer 2010, als eine Umstrukturierung der Bundeswehr immer wahrscheinlicher wird, f?ngt das politische Berlin an, sich Sorgen zu machen. Grund daf?r ist die Tatsache, dass zur geplanten Aussetzung der Wehrpflicht auch der Zivildienst wegfallen soll. Im Bundesministerium f?r Familie erarbeitet man deshalb einen Gesetzentwurf zur Schaffung eines neuen, freiwilligen Dienstes und erweitert den Personenkreis, die den BFD ableisten d?rfen. Anders als beim zu diesem Zeitpunkt lange bestehenden Freiwilligen Sozialen Jahr sollen den BFD auch Menschen, die das 27. Lebensjahr bereits ?berschritten haben, ableisten k?nnen.

Ein Umstand, der f?r die damals arbeitslose 58-J?hrige wie gerufen kommt. Noch vor Aussetzung der Wehrpflicht tritt am 2. Mai 2011 schlie?lich das Gesetz zum BFD in Kraft. Anfangs h?lt sich die Zahl der Interessenten noch in Grenzen. Nach Werbekampagnen und zahlreichen Medienberichten steigt jedoch die Zahl freiwilliger Menschen stark an.

Im sp?ten November 2011 st??t Hohmann bei ihrer Recherche auf Verb?nde und Tr?ger im s?dbadischen Raum, die BFD-Stellen ausgeschrieben haben.

Nach ihrer Ausbildung zur Schuhfachverk?uferin war Hohmann jahrelang in der Elektroindustrie t?tig, bevor sie auf Metalle allergisch regierte und ihre Arbeitsstelle gesundheitsbedingt aufgeben musste. "Ich habe irgendwann begonnen, mich selber auf die Suche nach einer Besch?ftigung zu machen, nach dem das Arbeitsamt nichts f?r mich fand", erz?hlt Hohmann.

Beim Freiburger REHA-Verein, dessen Ziel es ist, durch verschiedene Projekte und Anlaufstellen, die soziale und berufliche Ausgliederung psychisch kranker Menschen zu verhindern, wird sie schlie?lich f?ndig. Ein Anruf und ein Gespr?ch in der sozialen Einrichtung gen?gten. Hohmann war nicht mehr arbeitslos und fand im Bad Krozinger Tageszentrum genau das, was sie in der arbeitslosen Zeit vermisste: Eine T?tigkeit, die Menschen hilft und vor allem Spa? macht.

Seit Dezember 2011 hilft Hohmann den Besuchern der Einrichtung, ihren Alltag zu strukturieren, kocht und backt oder unternimmt Ausfl?ge mit ihnen. Alles ohne Bezahlung. Lediglich ein Taschengeld steht ihr zu, was ihren Spa? an der Arbeit aber nicht nimmt: "Ich bin eine wahnsinnig gute Zuh?rerin. Das ist die wichtigste Eigenschaft, den Menschen in unserer Einrichtung zu helfen."

F?r die Zeit nach dem BFD hat sich die engagierte Frau bereits Gedanken gemacht: "Ich mache die Arbeit hier so gerne, dass ich mich f?r eine feste Stelle im Tageszentrum beworben habe", sagt sie. Zeit, um weiterhin das Richtige zu tun.

Autor: Valentin Gensch

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